7. März 2024 · 18:00
Kaum hat man sich’s versehen, ist schon wieder Messezeit, und da die Leipziger Buchmesse in diesem Jahr auf ihren ursprünglichen Termin im März zurückgekehrt ist, kommt das Ereignis noch schneller 😉 und steht quasi vor der Tür.
Portugal ist mit einem eigenen Stand vertreten und bietet ein tolles Programm mit zahlreichen Autorinnen und Autoren, die nach Leipzig reisen werden. Wir sind auch die ganze Zeit vor Ort und beraten Sie gern zu Büchern und Autor*innen.
Hier ein erster Überblick für die ersten beiden Tage – das Programm fürs Wochenende folgt in Kürze.
Donnerstag, 21.03.2024
11.00 – 11:45 Uhr
VORSTELLUNG VON AMADU DAFÉ
Gespräch mit dem Autor über sein Buch Jasmim
Mit Rosa Rodrigues
Das brandneue, prägnante und faszinierende Werk eines der vielversprechendsten Autoren der zeitgenössischen portugiesischsprachigen Literatur. Eine überraschende und fesselnde Geschichte. Eine Erzählung mit Charme, die den Leser in ihren Bann zieht (Sisifo Verlag).
Auszug aus Jasmim:
„Der junge Fé begibt sich auf die Suche nach seiner Mutter, die ihn aus Liebe zu einem Mann auf den Kapverden zurückgelassen hatte, als er noch klein war. Nach einer langen Reise durch den afrikanischen Kontinent landet er im Norden von Guinea-Bissau. Der Ort Ingoré am Ufer des Flusses Jasmim übt auf Fé einen besonderen Zauber aus. Er beschließt sich dort niederzulassen, als ihm Lua, die Besitzerin eines Verkauftsstands, Arbeit anbietet. Alles scheint harmonisch zu sein, bis eines Tages die geheimnisvolle Pipa auftaucht…“
Moderation: Sabine Kieselbach
Halle 4, Stand C300
Amadu Dafé
Jasmim, Sisifo 2024
Übersetzung: Rosa Rodrigues
Donnerstag, 21.03.2024
12:00 – 12:30 Uhr
25. APRIL – POESIE UND MUSIK – PEDRO MATOS
In dem Jahr, in dem sich die Nelkenrevolution zum 50. Mal jährt, möchten wir der Öffentlichkeit die Texte einiger der bekanntesten „canções de intervenção“, wie wir sie in Portugal nennen, vorstellen. Angesichts eines Regimes, das die Zensur befürwortete und praktizierte, waren die Musik und ihre Verse oft ein verschleiertes, aber wirksames Mittel der politischen Kritik.
Die hier von dem in Berlin lebendem portugiesischem Musiker Pedro Matos vorgestellten Gedichte stammen von Zeca Afonso, Symbol der portugiesischen Revolution, der zur Solidarität aufrief, Gerechtigkeit forderte und gegen die Missstände in der Welt protestierte.
Einleitung: Sabine Kieselbach
Halle 4, Stand C300
Texte und Musik von José Afonso
Donnerstag, 21.03.2024
14:30 – 15:15 Uhr
VORSTELLUNG VON YARA NAKAHANDA MONTEIRO
Yara Nakahanda Monteiro ist Künstlerin, Autorin und: Enkelin der Unabhängigkeit. Sie wurde 1979 in der Provinz Huambo, Angola, geboren, wuchs in Nordportugal auf und fing früh damit an, leere Seiten mit Worten zu füllen. Nach zahlreichen Zwischenstopps in Luanda, London, Kopenhagen und Rio de Janeiro lebt die Autorin heute im Alentejo. Sie hat einen Abschluss in Human Resources. Monteiros Sprache ist eindrücklich, klar, intensiv. In ihrem Text zeichnet sie Bilder, die fern und nah zugleich scheinen, die bewegen und Perspektiven eröffnen. Schwerkraft der Tränen lässt uns eine neue Seite an uns selbst entdecken (Haymon Verlag).
Moderation: Michael Kegler
Halle 4, Stand C300
Yara Nakahanda Monteiro
Schwerkraft der Tränen, Haymon Verlag 2022
Übersetzung: Michael Kegler
Donnerstag, 21.03.2024
16:00 – 17:00 Uhr
AMADU DAFÉ & YARA NAKAHANDA MONTEIRO – EIN GESPRÄCH
„Die Poesie in unruhigen Zeiten“
Die hier vorgeschlagene Debatte ruft zum Nachdenken über die Rolle der Poesie in den heutigen unruhigen Zeiten auf.
Es ist wohl richtig, dass Kunst nicht funktional ist, aber interessant ist, ein direktes Zeugnis darüber zu erhalten, was das Werk eines Dichters in Zeiten von Zerrissenheit, Spaltung und Intoleranz darstellen kann. Erwartet er, dass seine Inspiration eine befriedende Wirkung hat, oder drückt er seinen Gemütszustand aus, ohne sich um Aussöhnung zu bemühen – dies ist eines der Themen, die diskutiert werden.
Moderation: Timo Berger
Halle 4, Stand C300
Amadu Dafé
Jasmim, Sisifo 2024
Übersetzung: Rosa Rodrigues
Yara Nakahanda Monteiro
Schwerkraft der Tränen, Haymon Verlag 2022
Übersetzung: Michael Kegler
Freitag, 22.03.2024
10:30 – 11:15 Uhr
VORSTELLUNG VON GONÇALO M. TAVARES
Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete, 1970 in Angola geborene Autor und Wissenschaftler der Universität Lissabon Gonçalo M. Tavares gilt seit seinem Debüt 2001 als eine der großen Überraschungen der jüngeren portugiesischen Literatur. Seine Bücher wurden in 55 Ländern veröffentlicht und in über 30 Sprachen übersetzt.
Gonçalo M. Tavares stellt in Leipzig seine in deutscher Übersetzung erschienen Bücher vor. Neben dem Werk „In Amerika“, sagte Jonathan, einer Entdeckungsreise in die Vereinigten Staaten, in dem der Autor von einem Porträt Kafkas begleitet wird, sind auf Deutsch bisher acht Bände aus seinem zehnteiligen Zyklus »Das Viertel« erschienen, ein umfangreiches literarisches Projekt, bei dem jeder Band einem »Herrn« gewidmet ist, der jeweils den Namen eines großen Schriftstellers trägt. Im Frühjahr 2024 erscheint Herr Breton und das Interview.
Moderation: Michael Kegler
Halle 4, Stand C300
Gonçalo M. Tavares
„In Amerika“, sagte Jonathan, Kupido Verlag, 2021. Übersetzung von Christiane Quandt, Frank Henseleit. Herr Valéry und die Logik, Herr Henri und die Enzyklopädie, Herr Brecht und der Erfolg, Herr Juarroz und das Denken, Herr Kraus und die Politik, Herr Calvino und der Spaziergang, Herr Walser und der Wald, Herr Breton und das Interview, Edition Korrespondenzen, 2020 bis 2024.
Übersetzung: Michael Kegler
Freitag, 22.03.2024
11:30 – 12:15 Uhr
VORSTELLUNG VON FREDERICO PEDREIRA
Frederico Pedreira wurde 1983 in Lissabon geboren, hat ein Studium der Kommunikationswissenschaften absolviert und in Literaturtheorie promoviert. Er veröffentlichte verschiedene Lyrikbände und für seinen ersten Roman A Lição do Sonâmbulo, erhielt er 2021 den bedeutenden Literaturpreis der Europäischen Union. Es handelt sich um eine Autobiografie in Romanform, in welcher der Autor seine Erinnerungen und Imagination an die eigene Kindheit schildert.
Auszug aus A Lição do Sonâmbulo:
„Ich erinnere mich nicht daran, je unglücklich gewesen zu sein im Haus meiner Großeltern. Ich glaube, in dieser Kinder- und Jugendzeit ist man einfach nicht empfänglich für das Unglücklichsein, zumal es auch fast immer Sommer war und ich noch sehr jung. Die Familie meines Vaters ist zahlreich, und deshalb kam es in diesen gesegneten drei Ferienmonaten selten, um nicht zu sagen nie vor, dass das Haus nicht voll war mit vertrauten Gesichtern oder kurzzeitigen Gästen, die kamen, um meinen Großvater zu besuchen, der im Wohnzimmer neben einem der zahlreichen Bücherregale in dem Sessel saß, den er von jeher als den seinen bezeichnete….“
Moderation: Timo Berger
Halle 4, Stand C300
Frederico Pedreira
Auszüge aus dem Roman A Lição do Sonâmbulo, in der Übersetzung von Marianne Gareis
Auszüge aus dem Lyrikband Coração Lento, in der Übersetzung von Odile Kennel
Freitag, 22.03.2024
14:30 – 15: 15 Uhr
YARA NAKAHANDA MONTEIRO & GONÇALO M. TAVARES – EIN GESPRÄCH
„Wie stellst Du Dir das Schreiben vor der Revolution im April 1974 vor?“
Während ihrer gesamten literarischen Laufbahn haben die Teilnehmer*innen dieses Gesprächs eine große kreative Freiheit genossen. Diese Autonomie des Ausdrucks wurde jedoch erst vor fünf Jahrzehnten erlangt. Die lange Zensur vor der Revolution von 1974 unterwarf jede Veröffentlichung der vorherigen Kontrolle durch die Organe des Regimes. Ihre rücksichtslose Kontrolle verhinderte die Verbreitung von Ideen, die nicht dem herrschenden ästhetischen oder politischen Ideal entsprachen. Wie würden sich Yara und Gonçalo als Schriftsteller in einer Zeit sehen, in der das Denken von den Machthabern analysiert wurde, ist die Frage, die wir ihnen stellen.
Moderation: Benjamin Meisnitzer
Halle 4, Stand C300
Freitag, 22.03.2024
18:00 – 18:50 Uhr
YARA NAKAHANDA MONTEIRO, ROSÁRIO ALÇADA ARAÚJO & AMADU DAFÉ – EIN GESPRÄCH
„Neue Zwänge für das literarische Schaffen”
Die drei Schriftsteller*innen mit sehr unterschiedlichem Hintergrund sprechen über neue Zwänge für das literarische Schaffen. Ausgehend von den – zumindest in der westlichen Welt – selbstverständlichen Rechten, Freiheiten und Garantien, von denen wir glauben, dass sie dem Menschen innewohnen, tauchen nun Beschränkungen auf, die die Autoren daran hindern, sich so auszudrücken, wie sie es wünschen, oder sich mit Themen auseinanderzusetzen, die nicht immer konsensfähig sind. Muss die künstlerische Freiheit angesichts des polemischen Charakters eines Werks weichen oder wie lassen sich Werte, die womöglich das gleiche Gewicht haben, miteinander in Einklang bringen? Das sind die Fragen, die in diesem Gespräch behandelt werden sollen.
Moderation: Benjamin Meisnitzer
NaTo
Karl-Liebknecht-Str. 46
04275 Leipzig
Amadu Dafé
Jasmim, Sisifo 2024
Übersetzung: Rosa Rodrigues
Yara Nakahanda Monteiro
Schwerkraft der Tränen, Haymon Verlag 2022
Übersetzung: Michael Kegler
Rosário Alçada Araújo
Auszüge aus dem Jugendroman O País das Laranjas, in der Übersetzung von Markus Sahr
Alle Bücher gibt es natürlich auch bei uns in Frankfurt in der Buchhandlung oder in unserem Webshop.
Gefällt mir Wird geladen …
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.